Pisciculture Haut-Rhin Alsace

Geschichte der Fischzucht

Petite Camargue Alsacienne vue aérienne

Die erste Fischzucht in Europa entstand im jetzigen Naturschutzgebiet!

Der entscheidende Schritt in der Aufzucht von Fischen wurde in Frankreich durch die Wiederentdeckung der künstlichen Befruchtung von Forelleneiern und ihrer Kultivierung im Brutapparat gemacht.

Schon im Jahr 1840 gelang es dem Vogesenfischer Rémy, Forelleneier künstlich zu befruchten und die Gebirgsbäche und Seen in seiner Region mit der Fischbrut zu besiedeln. Der Gastwirt Gehin aus La Bresse erkannte die Bedeutung dieser Erfindung und benachrichtigte Doktor Haxo von der Vereinigung „Die Weisen der Vogesen“. Dieser wiederum schickte einen Bericht an die französische Akademie der Wissenschaften, welche wiederum die Regierung verständigte. Das Landwirtschaftsministerium beauftragte daraufhin den Biologen Prof. Coste, zu begutachten, ob sich das Verfahren praktisch anwenden lasse. Trotz der massiven Kritik und Bedenken einiger Politiker förderte die Regierung die Forschung mit dem Ziel, eine „Fabrik“ zu bauen, um alle Wasserläufe mit Fischen zu besetzen

Im Jahr 1852 wählte Prof. Coste das heutige Gebiet der Petite Camargue aus, um die erste industrielle Fischzucht in Europa aufzubauen.
Faktoren wie die Nähe zum damals sehr fischreichen Rheins und seiner Zuflüsse und deren Wasserqualität spielten eine Rolle bei der Standortwahl. Die Fischzucht sollte Millionen Fischeier liefern, um die Wasserläufe in ganz Frankreich und Europe wieder mit Fischen zu besiedeln.

1860 war der Bau der Gebäude und der Außenanlagen abgeschlossen. Die Einrichtung wurde aufgrund der Nähe zur einzigen naheliegenden Stadt die Fischzucht von Hüningen genannt.

Die Fischzucht heute

Heute dient jedes einzelne Gebäude in diesem ansehnlichen Komplex einem besonderen Zweck:

  • Im Hauptgebäude befinden sich die Büros des Vereins Petite Camargue Alsacienne und Wohnungen.
  • In den Häusern der Ranger sind die Praktikanten untergebracht,
  • Die kleinen Häuser im Osten und Westen beherbergen ein Forschungslabor und eine Vogelwarte. In dieser Vogelwarte werden die Vögel beringt. Dies geschieht unter Aufsicht des französischen Forschungszentrums für die Biologie von Vogelpopulationen des Naturhistorischen Museums in Paris.
  • Im Haus des Naturschutzzentrums befindet sich der Empfang für temporäre Ausstellungen
  • Die Nebengebäude werden als Werkstätten und Schuppen benutzt,
  • Im Ostflügel befinden sich vor allem die Anlagen für die Aufzucht von Lachsen, mit welchen der Rhein und seine Zuflüsse im Rahmen des Wiedereinführungsprogramms „Lachs 2000“ besiedelt werden soll. So werden jedes Jahr 300 000 Lachseier aus verschiedenen Lachsstämmen, sowie eine kleine Anzahl an Fario-Forellen, gezüchtet.
  • Im Westflügel ist das Besucherzentrum untergebracht, mit den Dauerausstellungen die Geschichte unseres großen Stroms unter dem Titel „Mémoire du Rhin“ (Erinnerung an den Rhein).