Pisciculture Haut-Rhin Alsace

Fischzucht

Heute hat die kaiserliche Fischzucht ihre ursprüngliche Bestimmung wieder gefunden: Die Produktion des Atlantischen Lachs zur Wiederbesiedlung des Rheins und seiner Nebenflüsse.

Die Wiedereinführung des Lachses wird vom Verein >Saumon Rhin koordiniert.

cage saumons d'élevage rhin
geniteurs saumon pisciculture alsace

Die Aufzucht von Lachsen aus dem Rhein

Um Jungfische zu züchten, die ihren genetischen Ursprung im „Rhein“ haben, hält die Lachsaufzucht in der Petite Camargue Elterntiere, die in geschlossenen wärmeregulierten Süßwasserbecken gehalten werden. Diese Elterntiere, die unter der Bezeichnung “ Reproduzenten unter Verschluss F1″ bezeichnet werden, stammen aus einem kleinen Teil der erwachsenen Wildlachse, die jedes Jahr den Rhein zum Laichen hinaufwandern und auf Höhe der Fischtreppen von Gambsheim und Iffezheim gefangen werden.

Die natürliche Vermehrung der rückkehrenden wilden Lachse ist oberste Priorität. Deshalb müssen diese Elterntiere momentan noch in Aufzuchtbecken gehalten werden, um genügend Fischeier für das Programm Lachs 2040 zu erhalten.

Diese Fische werden drei Jahre lang in Süßwasser gehalten. Wilde Lachse hingegen können zurück in das Salzwasser der Nordsee wandern. Diese erste Generation (F1) vererbt dennoch den „Wanderinstinkt“ an seine Nachkommenschaft. Das von ihr übertragene Erbgut ist deshalb besonders schützenswert.

Ausbrüten der Fischeier

  • 1. Künstliche Reproduktion der Elterntiere

    Die Reproduktion der Elterntiere findet unter Berücksichtigung des natürlichen Laichrhythmus Ende November und im Dezember (Jahr n) statt. Das Abstreifen der Eier bringt die Tiere nicht in Gefahr. Es findet unter Narkose statt, um den Stress für die Fische zu reduzieren. Die Eier und Samenzellen werden getrennt gesammelt und anschließend vermischt. Hierdurch findet die Befruchtung statt.

  • 2. Das Ausbrüten der Fischeier

    Die befruchteten Eier werden in Brutkörben in 8° bis 10° Grad warmem Wasser gehalten.
    Nach ca. einem Monat sind bereits die Augen der Embryonen sichtbar. Vierzehn Tage später, im Januar /Februar brechen die Eier auf.

  • 3. Aufzucht der Larven und Anfüttern

    Die Larven bleiben ungefähr 40 Tage ohne Nahrungsaufnahme im 10 Grad warmen Wasser, geschützt zwischen den Stäbchen der Noppenmatte. Die Larven ernähren sich ausschließlich aus der Reserve ihres gelb-orangefarbenen Dottersacks, das sie unter ihrem Bauch tragen. Nach und nach werden diese Reserven aufgebraucht, der Dottersack nimmt an Volumen ab und bildet sich vollständig zurück: dies ist die sogenannte Resorption

  • 4. Anfütterung der Jungtiere

    Die Larven mit resorbierten Dottersäcken (vor Fütterung) und die angefütterten Jungfische werden zwischen April und Juli freibelassen; dabei sind sie zwischen vier und 6 cm groß.
    Die Jungfische werden sehr frühzeitig in die Natur entlassen, um sie nicht durch eine zu lange Anzuchtphase zu domestizieren. Dies ermöglicht es den Alevin-Junglachsen sich an die chemische Zusammensetzung des Flusswassers zu gewöhnen. So können sie später bei ihrer großen Wanderung zurück zum Meer die Flussmündung wieder finden.

    Im Fluss nehmen die Junglachse nach und nach die silbrige Farbe der Meeresfische an. Ein wesentliches Kriterium für eine erfolgreiche Rückkehr ins Meer ist die Körpergröße. Misst ein Lachs im Frühjahr des übernächsten Jahres nicht mindestens 12 cm, so wird er den Fluss nicht stromabwärts wandern können und muss noch ein Jahr im Fluss verbringen. Er wird dann also auf ein Hochwasser im nächsten Frühjahr warten, das ihm helfen wird, ins Meer zu gelangen.

cistudes tortue

Zusätzliche Aktivitäten

Die Fischzucht ist gleichzeitig eine Versuchseinrichtung. Hier werden z.B. Versuchsprotokolle erstellt, um die genetische Zugehörigkeit der Lachse nachzuverfolgen. Diese Forschungsarbeit wurde durch unsere Schweizer Partner initiiert und konnte inzwischen auf Frankreich und Deutschland ausgeweitet werden.

In Partnerschaft mit dem Verein Saumon-Rhin werden Daten zu den Wanderbewegungen der Lachse gesammelt und auf Höhe der Fischtreppe des von EDF betriebenen Kraftwerk K am Märkter Stauwehr wöchentlich registriert.

In der Aufzuchtstation der Petite Camarge ist auch einen Teil des Zuchtprogramms für die kleine europäische Sumpfschildkröte angesiedelt.

Bestehende Aufzuchtanlagen werden instandgehalten und neue installiert.